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20.03.2017, 20:00 Uhr | Einbecker Morgenpost, ek
CDU wählt Joachim Stünkel zum Kandidaten
Lüthorster soll am 14. Januar Direktmandat für den Landtag holen | Deutlich vor Dr. Bernd von Garmissen
EINBECK/GREENE. Mit deutlicher Mehrheit haben die CDU-Mitglieder aus Bad Gandersheim, Dassel, Einbeck und Uslar, dem Bereich des Landtagswahlkreises 19, ihren Direktkandidaten für die Landtagswahl am 14. Januar 2018 gewählt: Joachim Stünkel aus Lüthorst soll um den erneuten Einzug ins Landesparlament kämpfen. Er setzte sich mit 95 zu 72 Stimmen
gegen Dr. Bernd von Garmissen, Sievershausen,durch.
Die CDU-Mitglieder aus Bad Gandersheim, Dassel, Einbeck und Uslar haben in einer Urwahl entschieden: Joachim Stünkel (Zweiter von rechts) wird Landtagskandidat für 2018. Ebenfalls beworben hatte sich Dr. Bernd von Garmissen (Mitte). Es gratulierten (von l
Von einer wichtigen Entscheidung sprach der CDU-Kreisvorsitzende Dr. Roy Kühne bei der Nominierungsversammlung im Landhaus Greene, denn es gehe um ein wichtiges Produkt: die Demokratie. Beide Kandidaten, die im Vorfeld schriftliche Bewerbungen eingereicht hatten, konnten sich den 169 stimmberechtigten Mitgliedern zunächst vorstellen.
Der 64-jährige Lüthorster Joachim Stünkel stellte fest, er sei seit Jahren bekannt in der CDU, vielen Mitgliedern auch persönlich. Er engagiere sich in zahlreichen Gremien, im Ortsrat, Stadtrat und Kreistag, und er strebe eine erneute Kandidatur an, nachdem er bereits 2003 das Mandat direkt gewinnen konnte. 2008 fehlten dann wenige Stimmen, aber von 2011 bis
2013 war er noch einmal als Nachrücker im Parlament.
»Rot-grün macht die Errungenschaften der CDU zunichte«, kritisierte er. Deshalb sei im Landtag eine CDU-Vertretung aus der Region nötig, und er wolle sich mit Herzblut einbringen.
Er verfüge noch immer über gute Kontakte und könne seine Arbeit nahtlos fortsetzen. Aus umfangreicher kommunalpolitischer Tätigkeit wisse er, wo er ansetzen müsse. Er sei, hob Stünkel hervor, bodenständig und heimatliebend, und er wolle ein glaubwürdiger Partner
sein. Schon vor einem Jahr habe er seine Kandidatur angekündigt. Er sei kein Saisonarbeiter, sondern er sei beharrlich, und nicht wenige Minister habe er damit immer wieder zur Verzweiflung
gebracht, schmunzelte er. Mit Hartnäckigkeit sei ihm vieles gelungen.
Streiflichter warf er auf einige Politikfelder.
So seien Flüchtlingspolitik und Integration große Aufgaben. Mit Ehrenamtlichen sei Großes geleistet worden, jetzt gehe es darum, tragbare Konzepte zu entwickeln. Der Abwanderung aus der Region müsse man etwas entgegen setzen, damit Menschen ihren Lebensmittelpunkt
hier finden könnten. Gesundheit und Pflege seien weitere große Themen,
man müsse die ärztliche Versorgung sichern,und er werde sich im Landtag für einen Krankenhausneubau in Einbeck stark machen. Einsetzen werde er sich auch für die Landwirtschaft, denn Niedersachsen sei Agrarland Nummer 1. Wenn es gelinge, Förderprogramme zu aktivieren, werde auch der Landkreis Northeim profitieren. Die aktuelle Südniedersachsen-
Förderung verdiene den Namen nicht, sagte er, sie sei ein Witz, zumal die Bearbeitung von Anträgen viel zu lange dauere. Die derzeit schlechte Unterrichtsversorgung gelte es zu verbessern, denn gute Bildung sei ein wichtiger Rohstoff. Insbesondere für den ländlichen Raum sei es wichtig, Öffentlichen Personennahverkehr und Mobilität mit flexiblen Lösungen zu verbessern. Mit Wohnungsbauprogrammen könne es gelingen, Ortskerne in den Dörfern wieder zu beleben. Wenn Polizei und Feuerwehren die Bürger schützten, sei es auch Aufgabe des Staates, sie zu schützen, sagte er unter Beifall.
Leider, so Stünkel weiter, behindere Skepsis in vielen Dingen das Tagesgeschehen. Es sei ihm wichtig, das Wir-Gefühl zu stärken. Es wäre ihm eine große Freude, sich im Landtag für die Region einzusetzen, damit Niedersachsen ab 2018 wieder besser regiert werde – mit Ministerpräsident Althusmann. »Vom Land fürs Land«, unter diesem Motto wolle er Probleme
mit Herz und Verstand angehen.
Seit fast 15 Jahren habe die CDU den Wahlkreis nicht mehr direkt gewonnen, das würde er am 14. Januar 2018 gern ändern, sagte Dr. Bernd von Garmissen in seiner Bewerbungsansprache.
Der 50-Jährige, zuhause in Sievershausen-Friedrichshausen, ist gelernter Landwirt und studierter Jurist. Seit 1999 hat er eine Kanzlei in Göttingen. Zudem ist er Geschäftsführer beim Landvolk, und vor acht Jahren hat er den heimischen Betrieb übernommen. Politisch erstmals ins Rampenlicht getreten ist er Mitte 2013, als die CDU ihn als Überraschungs-
Landratskandidaten nominiert hat. Mit Kraft und Freude habe er sich engagiert und einen Fast-Sieg im »knallroten« Landkreis errungen, erinnerte er. 2016 war es dann ähnlich knapp.
Die CDU habe Kandidaten, die Wahlen gewinnen könnten, so von Garmissen. Viele Mitglieder hätten ihn unterstützt und aufgebaut, das sollte man jetzt nutzen. Man sollte dem Wähler eine neue Konstellationen und einen Generationenwechsel anbieten: denjenigen, der in der
Bevölkerung als aussichtsreichster Kandidat angesehen werde. Die Erkenntnisse aus der Landratswahl sollte man nutzen. Sowohl er als auch Joachim Stünkel hätten sich um Kreistagsmandate
beworben, und er habe, so der Sievershäuser, ein überwältigendes Ergebnis erhalten und mit Abstand die meisten Stimmen.
»Wenn das kein klarer Hinweis ist ... .«Niedersachsen sei ein großartiges Land, und es sei es wert, dass man sich mit aller Kraft dafür einsetze, dass es noch besser werde. Es werde derzeit sehr schlecht regiert. Der Ministerpräsident lächele die Unfähigkeit seiner Minister
weg. Die tatsächliche und gefühlte Sicherheit leide. Schule und Bildung, zentrale Zukunftsthemen, würden durch ideologisch motivierte Konzepte beeinträchtigt, wo es doch Ruhe und Besonnenheit brauche. Wirtschaft und Finanzen hätten gegen überbordende Bürokratie zu kämpfen. Zudem warte man immer noch auf einen ausgeglichenen Haushalt. »Die
Genossen können mit Geld nicht gut umgehen,und sie werden es nie lernen.« Als »unwissend, naiv und feindselig gegenüber der Landwirtschaft« kritisierte er Landwirtschaftsminister Meyer; der gesamte ländliche Raum leide. Und der liege ihm, so von Garmissen am Herzen. Man dürfe ihn nicht der Vernachlässigung preisgeben, sondern er brauche eine starke Stimme, die ihn schütze. Die CDU könne etwas durchsetzen, und nach zwei erfolgreichen Wahlkämpfen fühle er sich bestens vorbereitet. Er stehe in den Startlöchern, das Land voranzubringen, mit der CDU Verantwortung zu übernehmen und die Wahl zu gewinnen.
Beurteilen sollten die Mitglieder, mit welchem Kandidaten die Partei die besten Chancen habe, erstmals seit 2003 das Direktmandat zu holen.
Noch vor der Bekanntgabe des Ergebnisses – 95 Stimmen für Joachim Stünkel, 72 Stimmen für Dr. Bernd von Garmissen – appellierte der Kreisverbandsvorsitzende an alle Mitglieder, im Wahlkampf geschlossen hinter dem Kandidaten zu stehen.ek
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